1/ Sie arbeiten seit 2019 am Energiewendepakt für Heppner, welche Punkte sind nach wie vor relevant?
Die Energiewende ist ein strategischer Pfeiler der Heppner Gruppe. Sie wird seit 2019 konsequent vorangetrieben, ein entscheidender Vorteil, um unsere Subunternehmer mit ins Boot zu holen und sie bei dieser Transformation zu begleiten. Trotz der derzeit ungünstigen Wirtschaftslage unterstützen wir sie ihren Investitionen und bieten konkrete Lösungen an, um die Einführung sauberer und nachhaltiger Liefermethoden zu beschleunigen. Diese Unterstützung stärkt die Widerstandsfähigkeit unseres gesamten Ökosystems. Schließlich wurde der Pakt für die Energiewende im Laufe der Jahre, durch die Integration neuer kohlenstoffarmer Lösungen wie Kreislauflogistik und Biokraftstoffe als Ergänzung zu Erdgas und Biogas, erweitert.
2/ Heppner hat 2024 die Roadmap für die Internationalisierung dieses Programms skizziert, worin liegen die Besonderheiten?
Ursprünglich für Frankreich konzipiert, musste das Programm für den internationalen Einsatz überarbeitet werden, wobei die länderspezifischen wirtschaftlichen, steuerlichen, energiepolitischen und kulturellen Besonderheiten zu berücksichtigen waren. Wir haben daher für jedes Land eine Bewertung zur Identifikation der derzeit am besten zugänglichen Energieart für die Energiewende erarbeitet, damit wir uns auf diesen Ansatz stützen können, bevor wir mit der schrittweisen Umstellung hin zur Elektrifizierung in allen Ländern fortfahren werden. Parallel dazu ist es bei diesem Ansatz für die Energiewende wichtig, dass wir besonnen agieren und energieeffiziente Lösungen nutzen, wo immer dies möglich ist: auf der Straße durch umweltbewusstes Fahren, aber auch in Gebäuden durch den Einbau energiesparender Anlagen.
3/ Welche sind die großen sektoralen Herausforderungen der nächsten Jahre?
Die beiden größten Herausforderungen des Sektors sind die Elektrifizierung und die Verlagerung des Verkehrs auf andere Verkehrsträger. In Bezug auf den letzten Punkt so zielen die nationale französische Strategie für einen kohlenstoffarmen Verkehr (SNBC)und die Europäische Union darauf ab, den Anteil des Schienenverkehrs bis 2030 um 50 % zu erhöhen und bis 2050 zu verdoppeln, um CO2-Neutralität zu erreichen. Dies bedingt umfangreiche Investitionen: neue Eisenbahnlinien, Bau und Renovierung multimodaler Hubs… Es passiert viel, um die Schiene zu einer realistischen und zuverlässigen Alternative zur Straße zu machen. Gemeinsam mit dem Nationalen Verband für den kombinierten Verkehr GNTC (unterstützt durch ADEME (Französische Agentur für den ökologischen Übergang)) arbeiten wir an einer zukunftsorientierten Analyse, um das Potenzial für eine Verlagerung unserer derzeitigen Warenströme auf andere Verkehrsträger zu untersuchen und unser Unternehmen an diese neuen Trends heranzuführen.
Dies mag in weiter Ferne erscheinen, tatsächlich wird der Weg für 2030 bereits heute gepflastert!
Auch im Hinblick auf die Elektrifizierung haben wir bereits wichtige Vorarbeit geleistet : Anpassung unseres Unternehmens, Erneuerung der Fahrzeugflotten, Tests und Sensibilisierung der Teams für die neuen Fahrzeuge, Installation geeigneter Ladestationen und globales Energiemanagement. Zwar ist ein Elektro-Lkw heute noch 40 % teurer*, aber wir wissen, dass die Hersteller zuverlässige Lösungen haben und dass die Markterweiterung zu größenbedingten Kosteneinsparungen führen wird (Anm. d. Red.: im Jahr 2030 müssen 50 % der von den Herstellern auf den Markt gebrachten Lkw elektrisch betrieben werden). Außerdem wurde das Verfahren zur Vergabe von Fördermitteln vereinfacht, was uns bis 2029 Transparenz und Klarheit in unseren Entscheidungsprozessen bietet. Außerdem bietet der Elektroantrieb echten Komfort und Sicherheit!
* geschätzt in TCO (total cost of ownership: beinhaltet den Kaufpreis des Fahrzeugs, seine Betriebskosten, aber auch Subventionen und Steuern)


